Einladung |
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Im Wintersemester 2006/07 veranstalten wir wieder unser „Kolloquium zur Didaktik der Mathematik“. Neben dem wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch unter den Universitäten und neben der Zusammenarbeit zwischen der ersten und zweiten Phase der Lehrerausbildung soll dieses Kolloquium insbesondere den gedanklichen Austausch zwischen Schule und Universität fördern. Es wird in Ergänzung zum Oberseminar zur Didaktik der Mathematik durchgeführt, zu dem hiermit gleichzeitig eingeladen wird. Das Kolloquium findet jeweils am Dienstag (Zeiten siehe unten!) in dem Hörsaal HS IV (im Gebäude E 24, ehemals 27.1) statt. Treffen zum „Tee“ ab 15.30 Uhr im „Didaktischen Labor“ (ebenfalls im Gebäude E 24) . An die Kolloquien schließt sich eine Nachsitzung an. |
Folgende Veranstaltungen finden statt (siehe auch die
Kurzfassungen dazu; Angabe der LPM-Kursnummern in rot):
07.11.2006 L1.141–0167/1 16.15–19.15 Kurzfassung |
StR Dr. Lucas Amiras, Pädagogische Hochschule Weingarten:
Sinngebung geometrischer Grundbegriffe in der Orientierungsstufe |
28.11.2006 L1.141–0167/2 16.15–19.15 Kurzfassung |
Prof. Dr. Rolf Biehler, Universität Kassel:
Elementare Stochastik interaktiv — Konzepte und Erfahrungen zum Einsatz dynamischer Werkzeugsoftware im Stochastikunterricht |
12.12.2006 L1.141–0167/3 16.15–19.15 Kurzfassung |
Dipl.-Math. Andreas Büchter, Landesinstitut für Schule / Qualitätagentur (LfS/QA) in Soest:
„Was ist eine gute Aufgabe?“ — „Das kommt darauf an ...!“ |
30.01.2007 L1.141–0167/4 16.15–19.15 Kurzfassung |
, Universität Kassel:
Die Bildungsstandards — Motor der Qualitätsentwicklung im Mathematikunterricht? |
13.02.2007 L1.141–0167/5 16.15–19.15 Kurzfassung |
, Universität Duisburg-Essen:
Zur Genese des Beweisens |
Hierzu laden wir herzlich ein! |
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Telefonische Rückfragen |
07.11.2006 |
StR Dr. Lucas Amiras: Sinngebung geometrischer Grundbegriffe in der Orientierungsstufe |
Ausgehend von einer Bestandsaufnahme der Behandlung von Gerade und Ebene
im Unterricht werden Probleme der Begriffsbildung herausgestellt, denen
weder durch die Fachdidaktik noch durch die Mathematik wirksam begegnet
werden kann, da sie offene Grundlagenfragen der Geometrie betreffen. Diese
Grundlagenfragen behandelt die „Protogeometrie“ als Vortheorie
der Geometrie in einer Weise, die dazu geeignet ist, auch auf die
didaktischen Probleme mit einer Palette von Unterrichtsvorschlägen für
verschiedene Ansprüche zuzugehen. Im Vortrag werden Lernumgebungen, die
auf der Basis der Arbeit des Vortragenden zur Protogeometrie entstanden
sind, sowie verwandte, operativ orientierte Entwürfe zum einführenden
Geometrieunterricht, die sich diesen didaktischen Problemen stellen,
vorgestellt. Hintergrund ist die Habilitationsschrift des Vortragenden zu den Grundlagen der Geometrie als Figurentheorie, die eine systematische Protogeometrie, sowie historische und didaktische Studien zum verfolgten Ansatz einer „operativen Phänomenologie“ der Geometrie enthält. Eine Website des Vortragenden zur Protogeometrie, welche den Ansatz einer breiten Öffentlichkeit präsentiert, wird ebenfalls vorgestellt. |
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28.11.2006 |
Prof. Dr. Rolf Biehler: Elementare Stochastik interaktiv — Konzepte und Erfahrungen zum Einsatz dynamischer Werkzeugsoftware im Stochastikunterricht |
In einigen wissenschaftlich begleiteten Unterrichtsexperimenten in den Sekundarstufen I und II und in der Lehrerbildung haben wir neue didaktische Konzepte in Verbindung mit der Software Fathom (http://www.mathematik.uni-kassel.de/~fathom) erprobt. Dabei geht es um einen stärkeren Einsatz von stochastischer Simulation, um Kompetenzen in der stochastischen Modellbildung zu stärken und die stochastischen Intuitionen zu fördern. Für die beurteilende Statistik werden elementarere Zugänge entwickelt. Ferner kann die Einbeziehung realer Daten in allen Teilgebieten der Stochastik realisiert werden. | |
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12.12.2006 |
Dipl.-Math. Andreas Büchter: „Was ist eine gute Aufgabe?“ — „Das kommt darauf an ...!“ |
So wichtig die Frage nach „der guten Aufgabe“ für den Mathematikunterricht ist, so unbefriedigend ist zunächst die Antwort: „Das kommt darauf an ...!“ – nämlich darauf, wozu diese Aufgabe eingesetzt werden soll. Während Aufgaben für produktive Lernumgebungen selbstständige Entdeckungen ermöglichen und dabei „Irrwege“ zulassen sollen, geht es bei Aufgaben in Klassenarbeiten oder zentralen Tests um die Vermeidung von Fehlern, also um das Zeigen, nicht aber um den Aufbau von Kompetenzen. In der aktuellen Diskussion über die Qualität des Mathematikunterrichts dominieren Testaufgaben, wie sie im Rahmen von PISA, Vergleichsarbeiten oder Abschlussprüfungen eingesetzt werden. Gleichzeitig formulieren Bildungsstandards und neue Lernpläne nur noch den erwarteten „Output“ des Mathematikunterrichts. Damit müssen Lehrer noch stärker als bisher den „Input“, also Aufgaben für produktive Lernumgebungen zum Aufbau tragfähiger mathematischer Begriffe, selbst gestalten. Im Vortrag werden einige zentrale Dimensionen von Aufgabenqualität an unterrichtsnahen Beispielen diskutiert, und es wird ein pragmatisches Modell für die Arbeit mit Aufgaben vorgestellt. |
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30.01.2007 |
Prof. Dr. Werner Blum: Die Bildungsstandards — Motor der Qualitätsentwicklung im Mathematikunterricht? |
Die Bildungsstandards setzen verbindliche Rahmenvorgaben für das, was Schüler bis zum Ende der Sek. I erreichen sollen, ausgedrückt in Form von Kompetenzen. Wie können Ist und Soll zusammengeführt werden, wie kann der Mathematikunterricht zur Standarderreichung beitragen? Im Vortrag wird die Konzeption der Bildungstandards Mathematik anhand konkreter Beispiele verdeutlicht und werden Möglichkeiten skizziert, wie solche Beispiele in „kompetenzorientierter“ Weise im Unterricht behandelt werden können. | |
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13.02.2007 |
Prof. Dr. Hans Niels Jahnke: Zur Genese des Beweisens |
Im Vortrag wird ein theoretischer Rahmen vorgeschlagen, um Probleme des Beweisens im Mathematikunterricht besser zu verstehen. Dieser Rahmen beruht auf einer Metapher, in der Beweis-Novizen als „Theoretische Physiker“ betrachtet werden. Sie wird benutzt, um das Denken von Schülern in Beweissituationen zu erklären und um konstruktiv einen genetischen Zugang zum Beweisen zu entwickeln. |