Universität des Saarlandes
Fakultät für Mathematik und Informatik

Landesinstitut für Pädagogik und Medien
des Saarlandes
an der Universität des Saarlandes

Wintersemester 2001/2002

—   Zur Pflege des Zusammenhangs von Schule und Universität  —

 

Einladung

Im Wintersemester 2001/2002 veranstalten wir wieder unser "Kolloquium zur Didaktik der Mathematik", das in zeitlicher Verschränkung mit dem Oberseminar zur Didaktik der Mathematik durchgeführt wird, zu dem hiermit gleichzeitig herzlich eingeladen wird!

Neben dem wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch unter den Universitäten und neben der Zusammenarbeit zwischen der ersten und zweiten Phase der Lehrerausbildung soll dieses Kolloquium insbesondere den gedanklichen Austausch zwischen Schule und Universität fördern.

Das Kolloquium findet jeweils am Dienstag um 16.15 Uhr in dem Hörsaal HS IV (im Gebäude 27.1) statt. Treffen zum "Tee" ab 15.30 Uhr im "Didaktischen Labor" (ebenfalls im Gebäude 27.1) .

An die Kolloquien schließt sich eine Nachsitzung an.

Folgende Vorträge finden statt (siehe auch die Kurzfassungen dazu; Angabe der LPM-Kursnummern in rot):

 

23.10.2001   
L1.141 – 1301 / 4

Kurzfassung

Prof. Dr. Thomas SonarTechnische Universität Braunschweig, Institut für Analysis:

Modellierung für die Schule


06.11.2001   
L1.141 – 0801 / 1

Kurzfassung

Prof. Dr. Wilfried HergetUniversität Halle-Wittenberg:

Die etwas andere Mathematik-Aufgabe


20.11.2001   
L1.141–0801 / 2

Kurzfassung

Prof. Dr. Hans-Wolfgang HennUniversität Dortmund:

Warum manchmal Katzen vom Himmel fallen ... oder ... von guten und von schlechten Modellen


04.12.2001   
 

Kurzfassung

Prof. Dr. Gerhard HollandUniversität Gießen:

Konstruieren, Berechnen und Beweisen  —
GEOLOG 5.0 als Beispiel eines elektronischen Geometriebuchs


11.12.2001   
L1.141 – 0801 / 3

Kurzfassung

Prof. Dr. Thomas WethUniversität Erlangen-Nürnberg:

Die "n–1-Strategie" als heuristisches Werkzeug am Computer


05.02.2002   
 

Kurzfassung

Prof. Dr. Heinz SchumannPädagogische Hochschule Weingarten:

Computerrepräsentierte Raumgeometrie


19.02.2002   
 

Kurzfassung

Prof. Dr. Elmar Cohors-FresenborgUniversität Osnabrück:

Mathematik als Werkzeug zur Wissensrepräsentation:
das Osnabrücker Curriculum


Hierzu laden wir Sie herzlich ein!

Die Professoren der Fachrichtung Mathematik
an der Universität des Saarlandes

im Auftrage
Prof. Dr. Horst Hischer


http://www.math.uni-sb.de/~ag-hischer/
Landesinstitut für Pädagogik und Medien
des Saarlandes

im Auftrage
OStR Arno Schwarz


http://www.lpm.uni-sb.de/neuemedien/

 

Telefonische Rückfragen
unter (0 68 97)79 08 - 61 (OStR Arno Schwarz, LPM) oder vormittags unter
(06 81)302 – 66 34 (Susanne Alt, Uni-Sekretariat Mathematik und ihre Didaktik)

 

 

Kurzfassungen der Vorträge:

 

23.10.2001    

Prof. Dr. Thomas Sonar:

Modellierung für die Schule

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Bei der Schülerfrage: "Wozu braucht man das?" wird mancher Lehrkraft heiß und kalt, denn viele Lehrerinnen und Lehrer haben an der Universität Zahlentheorie und Algebra betrieben, wissen aber oft nicht, welche Modelle hinter vielen mathematischen Entwicklungen stehen.
Am Beispiel einer neuen Vorlesung für Studierende des Höheren Lehramtes und einem von der Volkswagenstiftung geförderten Schulprojekt werde ich einige Modellierungsprobleme vorstellen, die ganz natürlich auf schulrelevante Mathematik führen. Der Einsatz eines Computer-Algebra-Systems, wie etwa TI92-PLUS, kann die Modellierung jeweils unterstützen und viele zeitraubende Handrechnungen erledigen, so dass mehr Zeit für die eigentliche Mathematik bleibt.

 

 

06.11.2001    

Prof. Dr. Wilfried Herget:

Die etwas andere Mathematik-Aufgabe

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Heute gibt es bereits handliche Taschencomputer wie etwa TI-89/-92 und CASIO FX 2.0, mit denen "per Knopfdruck" nicht nur das Zeichnen von Kurven, sondern auch Termumformungen, symbolisches Differenzieren, Integrieren und das Lösen von Gleichungen und Gleichungssystemen möglich sind.
  • In welchem Umfang müssen solche Rechenfertigkeiten in Zukunft noch vermittelt werden?
  • Welche Konsequenzen ergeben sich für das Verständnis der verwendeten Begriffe und Verfahren?
  • Wie müssen/sollen/können dann (und jetzt) die Mathematik-(Klausur-)Aufgaben aussehen?
Zahlreiche Beispiele sollen dieses Problem von verschiedenen Seiten beleuchten.

 

 

20.11.2001    

Prof. Dr. Hans-Wolfgang Henn:

Warum manchmal Katzen vom Himmel fallen ... oder ... von guten und von schlechten Modellen

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Die Natur gehorcht, zumindest teilweise, gewissen mathematischen Regeln. Die Menschen versuchen dies seit langem durch die Erstellung mathematischer Modelle zu quantifizieren, um damit Erklärungen zu finden und Vorhersagen über die Zukunft zu machen. Der Titel des Vortrags soll ausdrücken, dass diese Modellierungen nicht immer wie gewünscht verlaufen. Genügend Beispiele zeigen, wie falsche Modellierungen, unsinniger Computereinsatz, verantwortungsloses Konzentrieren nur auf die gewünschten Aspekte der Modellierung schon viel Unheil angerichtet haben. Es ist eine wichtige Aufgabe der Schule, Schülerinnen und Schüler hierfür zu sensibilisieren. Von der Primarstufe an müssen sie anhand einfacher Beispiele die Problematik des Übersetzens von der Welt, in der sie leben, in die davon disjunkte Welt der Mathematik selbst erleben.

 

 

04.12.2001    

Prof. Dr. Gerhard Holland:

Konstruieren, Berechnen und Beweisen  —
GEOLOG 5.0 als Beispiel eines elektronischen Geometriebuchs

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GEOLOG 5.0 ist ein dynamisches Geometriesystem, in das wissensbasierte Experten- und Tutorsysteme zum Lösen komplexer Konstruktions-, Berechnungs- und Beweisaufgaben integriert wurden. Zusammen mit einem elektronisch repräsentierten Geometrie-Curriculum ermöglicht es Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I, nahezu alle wesentlichen Lernziele der ebenen Geometrie in effektiver Weise am Computer zu realisieren. Besonders gefördert werden Funktionsziele zum Konstruieren, Berechnen und Beweisen  –  Kompetenzen, die gemäß TIMSS im deutschen Geometrieunterricht unterentwickelt sind.
Das integrierte Curriculum ist in Themen gegliedert, die dem traditionellen Geometrieunterricht entsprechen. Zu jedem Thema gehören ein Themenbuch (repräsentiert als Windows-Hilfedatei), Arbeitsblätter zur Bearbeitung mit dem DGS und gegebenenfalls Sequenzen von Konstruktions-, Berechnungs- und Beweisaufgaben zur Bearbeitung mit den tutoriellen Systemen. In der Professional-Version ist GEOLOG 5.0 ein Autorensystem für die Geometrie der Sekundarstufe I. Es bietet Lehrerinnen und Lehrern die Möglichkeit, das Curriculum an die eigenen Bedürfnisse anzupassen oder einen eigenen Geometrielehrgang zu entwickeln.
Als erstes Beispiel eines elektronischen Geometriebuchs für die Sekundarstufe I ist GEOLOG 5.0 in der Rolle eines Protagonisten. Falls sich sein Konzept bewährt und von Lehrerinnen und Lehrern akzeptiert wird, könnte es für zukünftige Entwicklungen richtungweisend sein.

 

 

11.12.2001    

Prof. Dr. Thomas Weth:

Die "n–1-Strategie" als heuristisches Werkzeug am Computer

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Durch die Möglichkeiten dynamischer Geometriesoftware gelangt eine heuristische Strategie, die sich u.a. bereits bei Polya findet, zu neuer Bedeutung.
Der Vortrag möchte mit einigen typischen "Schulbuchbeispielen" zunächst die "n–1-Strategie" vorstellen und mögliche Verallgemeinerungen analysieren. Der Hauptteil des Vortrags behandelt eine Klasse von (neuartigen?) Aufgaben, welche die üblichen merkwürdigen Linien des Dreiecks als Ausgangspunkt haben. Der Reiz des Vortrags liegt damit einerseits in der Ästhetik der computergenerierten Konfigurationen, welche die Basis zur Anwendung der n–1-Strategie bilden. Und andererseits in der Vielfalt der mathematischen Methoden und Sätze, welche zur Begründung der beobachteten Phänomene dienen.

 

 

05.02.2002    

Prof. Dr. Heinz Schumann:

Computerrepräsentierte Raumgeometrie

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Zu den traditionellen medienspezifischen Darstellungsformen für die Raumgeometrie, nämlich die Papier-Bleistift-/Printmedien-Darstellung (Zeichnung/Druck auf Papier etc.) und die materiale Darstellung (Körpermodelle etc.) tritt heute die Computerdarstellung:

Computerdarstellung

Die Visualisierung und Konstruktion von räumlichen Konfigurationen im virtuellen Raum des Bildschirms ist für die Schüler und Schülerinnen sowie für Lehrer und Lehrerinnen eine attraktive Repräsentation von Raumgeometrie, die als gleichberechtigt neben den traditionellen Repräsentationsformen des Raumgeometrie-Unterrichts der Sekundarstufen I/II anzuerkennen ist. Diese neue Repräsentationsform gestattet es, traditionelle Unterrichtsgegenstände effektiver zu behandeln oder neue Unterrichtsgegenstände, die wegen der Beschränktheit herkömmlicher Medien bisher nicht im Unterricht behandelt werden konnten, zu integrieren. Der Einsatz geeigneter Computerwerkzeuge verstärkt die experimentelle Erforschung des geometrisierten Raumes.
Literatur: Schumann, H. [2001]: Raumgeometrie-Unterricht mit Computerwerkzeugen. Berlin: Cornelsen.

 

 

19.02.2002    

Prof. Dr. Elmar Cohors-Fresenborg:

Mathematik als Werkzeug zur Wissensrepräsentation:
das Osnabrücker Curriculum

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Vor dem Hintergrund der Diskussion um eine Neuorientierung des Mathematikunterrichts, wie sie unter anderem durch TIMSS und PISA angestoßen worden ist, wird über Konzeption und Ergebnisse von Schulversuchen zur Neuorientierung des gymnasialen Mathematikunterrichts der Klassen 7-10 berichtet, die ab 1987 unter Beibehaltung der gültigen Rahmenrichtlinien mit mehren Tausend Schülern durchgeführt worden sind (vgl. Der Mathematikunterricht, Hefte 3/1993 und 1/2001).
Ausgangspunkt ist eine Auffassung von Schulmathematik als universelles Werkzeug zur Repräsentation intuitiv vorhandenen Wissens, welche eine einheitliche Konzeption des gymnasialen Mathematikunterrichts ermöglicht. Schwerpunkte sind die Veränderung der Unterrichtskultur und die Berücksichtigung individueller Unterschiede von Schülern in der mentalen Repräsentation von Begriffen.



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