Einladung |
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Unser traditionelles Kolloquium zur Didaktik der Mathematik soll neben dem wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch unter den Universitäten und neben der Zusammenarbeit zwischen der ersten und zweiten Phase der Lehrerausbildung insbesondere den gedanklichen Austausch zwischen Schule und Universität fördern. Nachdem wir im letzten Jahr erstmals auch in einem Sommersemester das Kolloquium zur Didaktik der Mathematik veranstaltet haben und dieses dankbar aufgenommen wurde, bieten wir im Mai dieses Jahres erstmalig eine dreitägige Fachtagung zur Didaktik der Mathematik an. Wir erhoffen uns von dieser Klausurtagung einen noch intensiveren Gedankenaustausch zwischen den teilnehmenden Lehrkräften und den referierenden bzw. moderierenden Gästen zur gemeinsamen Weiterentwicklung des Mathematikunterrichts, zumal die gemeinsamen Abende in der Tagungsstätte hierfür auch noch genügend Vertiefungsraum bieten. Die Fachtagung findet vom 22.05.2002, 9.00 Uhr, bis 24.05.2002,17.00 Uhr, im Am Tannenwald 1 66459 Kirkel Anmeldungen werden auf den üblichen Wegen (Anmeldekarte, Fax oder Email) an das LPM unter der LPM-Veranstaltungs-Nummer L1.141-0602 entgegen genommen. |
Folgende Vorträge finden statt (siehe auch die
Kurzfassungen dazu):Zeitplan
hier
Kurzfassung |
, Studienseminar Neuss:
Neue Wege im Geometrie-Unterricht: visuell und dynamisch |
Kurzfassung |
, Universität des Saarlandes:
Mathematikunterricht im Kontext einer "Integrativen Medienpädagogik" |
Kurzfassung |
Dr. Katja Krüger , Universität Frankfurt a. M.:Funktionales Denken — |
Kurzfassung |
, Rückert-Oberschule Berlin:
Projekte im Mathematik-Unterricht |
Kurzfassung |
, Technische Universität Darmstadt:
Mathematiklernen als interkulturelles Lernen |
Kurzfassung |
, Universität Oldenburg:
Die Kurvendiskussion ist tot — es lebe die Kurvendiskussion! |
Hierzu laden wir Sie herzlich ein! |
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Telefonische Rückfragen |
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StD Hans-Jürgen Elschenbroich: Neue Wege im Geometrie-Unterricht: visuell und dynamisch |
Dynamische Geometrie-Software wie Euklid-Dynageo, Cabri Géomètre oder Cinderella eröffnen neue Möglichkeiten, Geometrie zu unterrichten. Alte Themen erscheinen in neuem Licht, andere methodische Herangehensweisen werden möglich. Interaktive elektronische Arbeitsblätter werden zu Arbeitsmitteln im Geometrie-Unterricht. In der Veranstaltung wird auf folgende Aspekte eingegangen: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden gebeten, möglichst ihren eigenen Rechner (Notebook) mitzubringen! |
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Prof. Dr. Horst Hischer: Mathematikunterricht im Kontext einer "Integrativen Medienpädagogik" |
In der Didaktik der Mathematik wird derzeit der Themenbereich "Neue Medien" (wozu in erster Linie der Computer, der Taschencomputer und das Internet gehören) vor allem in Bezug auf die Einsatzmöglichkeiten dieser Medien im Mathematikunterricht diskutiert. So werden im künftigen Mathematikunterricht sicherlich insbesondere Computeralgebrasysteme (CAS) und Dynamische Geometriesysteme (DGS) eine große Rolle spielen, aber auch Algorithmenprogrammierung, Tabellenkalkulation und Simulationswerkzeuge. Allerdings wäre eine ausschließlich bezüglich der Einsatzmöglichkeiten Neuer Medien geführte didaktische Diskussion einseitig, weil dies nur die Mediendidaktik betrifft und zugleich andere wichtige medienpädagogische Aspekte unberücksichtigt bleiben würden! Statt dessen wird von mir umfassender eine "Integrative Medienpädagogik" propagiert: Dies ist ein normativer Begriff, bei dem das Attribut "integrativ" eine zweifache Qualität hat: Zum einen sind alle drei Aspekte der Medienpädagogik – Mediendidaktik, Medienerziehung und Medienkunde – bei Planung, Durchführung und Evaluation von Unterricht nicht losgelöst voneinander zu berücksichtigen. Und zum anderen kann eine so verstandene Medienpädagogik bei Bezug auf die "Neuen Medien" wegen der Komplexität des Gegenstandes nicht von einem Unterrichtsfach allein übernommen werden, auch nicht vom Fach Informatik – vielmehr sind im Prinzip alle Unterrichtsfächer mit je spezifischen Ansätzen gefordert. Und in einem so verstandenen Konzept integrativer Medienpädagogik kann und muss auch der Mathematikunterricht Bildungsaufgaben zu jedem dieser drei Teilbereiche der Medienpädagogik wahrnehmen. |
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Dr. Katja Krüger: Funktionales Denken – "alte" Ziele und "neue" Methoden im Mathematikunterricht |
Vor rund hundert Jahren galt den Meraner Reformern um Felix Klein die "Erziehung zur Gewohnheit des funktionalen Denkens" als Hauptaufgabe des höheren Mathematikunterrichts. Damals wurde darunter nicht nur die Gewöhnung an den Umgang mit Funktionen verstanden, sondern im wörtlichen Sinne gewisse Denkgewohnheiten, für die bewegliche, kinematische Sichtweisen von Mathematik charakteristisch sind. Was kann dies für den gegenwärtigen Mathematikunterricht bedeuten angesichts der neuen Möglichkeiten der dynamischen Visualisierung und des interaktiven, experimentellen Arbeitens mit dem Computer? |
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StD Eberhard Lehmann: Projekte im Mathematik-Unterricht |
Die Rufe nach einer Steigerung der Effizienz des mathematischen Unterrichts haben unter anderem zu verstärkten Überlegungen geführt, wie ein offener Mathematik-Unterricht weiter als bisher verbreitet werden kann. In diesem Zusammenhang besinnt man sich auch auf die im Fach Informatik bewährten projektartigen Unterrichtsformen. An Themen für Projekte ist auch in der Mathematik kein Mangel. Was fehlt, ist die Kompetenz von Lehrern, solche Projekte zu gestalten. Der einleitende Vortrag gibt hierfür konkrete Hinweise an Hand von Beispielen aus der Unterrichtspraxis. In dem anschließenden Workshop werden ausgewählte Phasen eines konkreten Unterrichtsprojekts zu einem Standardthema aus der Sekundarstufe I analysiert. |
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Dr. Susanne Prediger: Mathematiklernen als interkulturelles Lernen |
Mathematik ist eine eigenständige Kultur des Denkens, mit der sich Schüler/innen intensiv beschäftigen sollen, weil man hofft, dass sie daraus etwas für ihr Leben lernen, ohne aber gleich "Einheimische" in dieser Kultur zu werden. Daher wird im Vortrag vorgeschlagen, Mathematiklernen als interkulturelles Lernen zu betrachten, d. h. sowohl zu analysieren als auch zu gestalten. Ein solches Bild von Mathematiklernen passt gut zu einer kulturalistischen Philosophie der Mathematik und ermöglicht, wichtige Phänomene und Charakteristika des Mathematiklernens im deskriptiven Sinne einzuordnen (z. B. Transferprobleme oder Fremdheitsgefühle gegenüber der Mathematik). Für die Gestaltung von Lernprozessen können Konzepte der interkulturellen Pädagogik gewinnbringend aktiviert werden, insbesondere zum Umgang mit Konflikten, zum Transfer und zur Reflexion. |
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Prof. Günter Steinberg: Die Kurvendiskussion ist tot — es lebe die Kurvendiskussion! |
Graphikfähige Taschenrechner (GTR) und -computer (GTC) reduzieren die herkömmliche Kurvendiskussion auf geübtes Knopfdrücken auf Rechnern. Beachtet man ferner, dass durch Überbetonung dieser Aufgabenstellungen im Verständnis der Lernenden ein völlig unzureichendes Bild von Analysis droht, scheint das "Todesurteil" fast zwingend! Vorschnelle Urteile ziehen jedoch stets Berufungsverhandlungen nach sich: Zum einem gab es schon immer die Möglichkeit sinnstiftender Reflexion (Hunger 1949!) und nicht zuletzt auch die berechtigte Übungsargumentation, zum anderen erlauben gerade GTR und erst recht GTC,
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